Abflussbeiwert

Der Abflussbeiwert , gelegentlich auch Gesamtabflussbeiwert, ist ein Begriff aus der Hydrologie und bezeichnet das Verhältnis desjenigen Teils eines Niederschlagsereignisses, der direkt zum Abfluss gelangt (effektiver Niederschlag), zum Gesamtniederschlag :[1]

Der Unterschied zwischen Niederschlag und Abfluss ergibt sich aus folgenden Gründen:

  • am Beginn eines Regenereignisses werden zunächst lokale Mulden im Gelände aufgefüllt (Benetzungs- und Muldenverlust). Dies deckt sich mit der Beobachtung, dass am Anfang eines Regenereignisses überhaupt kein Abfluss stattfindet, der erste Teil eines Niederschlagsereignisses geht sozusagen für den Abfluss verloren
  • ein Teil des Niederschlags versickert bzw. füllt die Bodenporen auf (Versickerungsverlust)
  • ein weiterer Teil verdunstet (Verdunstungsverlust).

Der Abflussbeiwert wird verwendet zur Bemessung von Regen- und Mischwasserkanälen, der Berechnung des Hochwasserabflusses in Flüssen auf Grund beobachteter (historischer) Regenereignisse und bei Hochwasserprognosen.

Der Abflussbeiwert ist abhängig von den Eigenschaften des Einzugsgebiets (Anteil und Durchlässigkeit befestigter Flächen, Bodeneigenschaften, Bewuchs, Geländeneigung, Vorfeuchte, Eisbedeckung) sowie der Intensität und Dauer des Niederschlagsereignisses. Die Wirkung der Gebietseigenschaften kann sich mit Niederschlagsintensität und -dauer ändern.

  1. Geiger, Dreiseitl; Neue Wege für das Regenwasser; Oldenbourg 1995; S. 267.

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